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Bitcoin vs Euro: Die drei Funktionen von Geld

Aktualisiert: 9. Juni 2020


Hallo und herzlich Willkommen zu einem weiteren Blog Beitrag von Koch Digital Assets Services! Mein Name ist Markus Koch und ich freue mich, dass Sie hier sind! Auf diesem Blog widme ich mich vertiefend unterschiedlichsten Themen rund um Blockchain Technologie, Kryptowerte, Bitcoin und Co.


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Heute geht es erneut um Alles: Um eine zentrale Frage ökonomischer Diskussionen seit Jahrzehnten: Was ist Geld, welche Eigenschaften sollte es erfüllen und welche ist die beste Form von Geld?

A picture of two boxers in a boxing stadium
Zwei Boxer im Boxring. Heute: Bitcoin vs Euro

Seit gut zehn Jahren gibt es im Wettbewerb um die beste Form von Geld eine weitere Kategorie von Wettstreitern: Kryptowährungen und allen voran Bitcoin. Aber was steckt hinter den Diskussionen, welche sind die Argumente für und gegen Kryptowährungen bzw. für und gegen Fiat-Währungen? In diesem Kapitel stelle ich die Fiat-Währung Euro dem Bitcoin als Vorreiter der Kryptowährungen anhand der drei Funktionen von Geld gegenüber.

Wiederholung: Was ist Fiat- bzw. Kryptogeld?


Das Wort "Fiatgeld" leitet sich ab vom lateinischen Wort "Fiat", was in etwa "es werde"

bedeutet. Aus "Fiat lux", "es werde Licht" machten die Geldpolitiker im Laufe des 20. Jahrhunderts "Fiat Geld", "es werde Geld". Fiat-Währungen werden von ihrer jeweiligen Zentralbank ausgegeben und können von Zentralbankern durch Knopfdruck beliebig erzeugt werden.


Deshalb der Name "Es werde Geld", man stellt sich einen Zentralbanker vor seinem "Geldknopf" vor, der, ähnlich wie ein Magier ein Kaninchen aus dem Hut zaubert, Geld aus dem Nichts erzeugt. Fiatgeld steht für Geld oder Währungen ohne inneren Wert. Das Gegenteil von Fiatgeld ist Warengeld, z.B. Tabak, Getreide, Gold oder Silber. Heutzutage sind alle großen Währungen Fiatwährungen: Euro, Dollar, Pfund, you name it.



Kryptogeld bzw. Kryptowährungen sind digitale Zahlungsmittel, die auf Technologien wie Blockchains, Kryptografie und digitalen Signaturen basieren. Kryptowährungen im herkömmlichen Sinne, wie Bitcoin, werden nicht von einer zentralen Institution ausgegeben sondern durch rechenintensive Computerprogramme erschaffen, sind für jedermann zutrittsoffen und grenzübergreifend.


Als großen Pluspunkt des Bitcoin gegenüber Fiat-Währungen wird im Allgemeinen die Tatsache gesehen, dass neue Bitcoins nicht einfach beliebig auf Knopfdruck erzeugt werden können. Ob das für einen langfristigen wirtschaftlichen Aufschwung wirklich vorteilhaft ist, ist ebenfalls Bestandteil der eingangs erwähnten heiß diskutierten ökonomischen Fragestellung nach der besten Form von Geld.


Im Allgemeinen hat Geld drei Funktionen: Es soll ein Tauschmittel, Wertspeicher und Rechnungseinheit sein. Bisher gibt es allerdings keine Form von Geld, die alle drei Funktionen optimal erfüllt. Jede existierende Form geht Kompromisse zwischen diesen Funktionen ein. Anhand dieser drei Funktionen, die ich im Folgenden noch etwas detaillierter erläutere, werde ich Euro und Bitcoin im Folgenden gegenüberstellen.


Bitcoin vs Euro, Runde 1: Tauschmittel


Die erste der drei Funktionen von Geld ist das Tauschmittel. Es sollte also möglichst einfach und effizient sein, Geld gegen Waren und Dienstleistungen zu tauschen. Aber was macht ein gutes Tauschmittel aus?


  • Beständigkeit: Es sollte ausgegeben und getauscht werden können, möglichst ohne Gebrauchsspuren zu zeigen oder kaputt zu gehen. Auch wenn Euro Münzen und Scheine ziemlich robust sind, oxidieren sie, zerreißen sie, werden sie an Sehenswürdigkeiten zu Souvenirmünzen umgeprägt, etc. Bitcoin hingegen ist ein digitales Gut, bestehend aus "0-en und 1-en", das theroretisch nach 10.000 Jahren und Millionen von Transaktionen noch unverändert aussieht. Also Geld, das maximal beständig ist.

  • Transportierbarkeit: Wie einfach kann ich das Geld in meine Hosentasche stecken und mich damit fortbewegen? Wie sieht es mit der Transportierbarkeit im digitalen Raum, also im Internet aus? Begrenzte Summen an Euro kann ich ohne Aufwand an meinem Körper tragen um damit einzukaufen etc. Sobald die Summen und die Distanzen aber größer werden, werden Münzen und Scheine aber unpraktisch und irgendwann unmöglich. Denken Sie an einen russischen Oligarchen, der seine Luxus-Investment-Immobilie im Zentrum von Frankfurt mit Bargeld bezahlt, das er mittels gepanzerter Geldtransporter ankarrt. Lustige Vorstellung, in Realität aber Unwahrscheinlich. Selbst in digitaler Form ist der Euro ungeschickter als Bitcoin, online-Banküberweisungen dauern in der Regel mehrere Tage. Und ich weiß nicht, wie es ihnen geht, aber wenn ich eine Banküberweisung machen möchte, ist es gefühlt immer Wochenende. Wochenends haben die Bankrechner anscheinend auch frei... Die Schlüssel zu ihren Bitcoins können sie hingegen auf ihrem USB-Stick, ihrem Handy oder einfach in ihrem Kopf "aufbewahren" und eine Transaktion ist, wenn Sie möchten, innerhalb von 10 Minuten durchgeführt, auch nachts und am Wochenende. Denn das Bitcoin Netzwerk schläft nie.

  • Teilbarkeit: Wie einfach und wie weit kann ich eine bestimmte Menge des Geldes, das ich besitze aufteilen? Einen 10€-Schein kann ich in zwei 5€-Scheine tauschen usw. ein 1€-Stück kann ich in maximal 100 Cents aufteilen. Einen Bitcoin hingegen in 100 Millionen Stücke, genannt Satoshis. Bei aktuellen Preisen ist ein Satoshi 0,0086 Euro Cent wert. Klare Sache: Bitcoin ist besser teilbar.

  • Fungibilität: Spielt es in der Hinsicht, wie viele Güter ich dafür bekomme, eine Rolle, ob ich den einen 10€-Schein besitze oder einen anderen ? Diesen Punkt erfüllen beide Kontrahenten meiner Meinung nach sehr vergleichbar, es ist egal, welchen 10€-Schein oder welchen Bitcoin ich besitze, auf was es ankommt, ist, wie viel Euro bzw. Bitcoin ich besitze.

  • Fälschungssicherheit: Wie einfach ist es, das Geld zu fälschen? Auch wenn sich die staatlichen Finanzbehörden einen Wettlauf mit den Geldfälschern um immer ausgeklügeltere Merkmale auf Geldscheinen liefern, die Fälschungen immer schwieriger machen sollen, wird es, solange es Bargeld gibt, auch immer Falschgeld geben. Dies stellt für die Realwirtschaft ein teures Problem dar. Im Gegensatz dazu gibt es keine gefälschten Bitcoins. Jeder Teilnehmer im Bitcoin-Netzwerk kann für sich völlig unabhängig jede Bitcoin Transaktion überprüfen und damit sichergehen, dass empfangene Bitcoins "echt" sind.

Von diesen fünf Kategorien beansprucht Bitcoin 4 Stück für sich, ein eindeutiges Ergebnis: Bitcoin gewinnt Runde 1.


Bitcoin vs Euro, Runde 2: Rechnungseinheit


Eine gute Form von Geld wird als Rechnungseinheit verwendet. Das bedeutet, das Geld wird für die Bepreisung, also die Kennzeichnung des Wertes, von Gütern und Dienstleistungen, Besitz und Schulden, verwendet. Die Preise der Brezel beim Bäcker und des neuen Haarschnitts beim Friseur werden z.B. in Euro und nicht in Bitcoin angegeben.


Eine wichtige Eigenschaft für eine gute Rechnungseinheit ist Wertstabilität: Es ist ungünstig, wenn die Brezel heute 1,10€ und morgen 1,50€ kostet. Auch wenn Fiat-Währungen durch andauerndes Drucken neuen Geldes (Stichwort Inflation) jährlich um die 2% an Wert verlieren, sind sie als Rechnungseinheit besser geeignet als Bitcoin, für den es bis heute nicht unüblich ist, an manchen Tagen 10% im Wert zu schwanken.


Berücksichtigen muss man hier aber, dass Bitcoin zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels eine Marktkapitalisierung von US-$ 176 Milliarden besitzt, ein Tropfen auf den heißen Stein des weltweit verfügbaren (Fiat-)Geldvolumens mit einer Marktkapitalisierung von US-$ 35.2 bis US-$ 95.7 Billionen. Mit zunehmender Marktkapitalisierung wird auch Bitcoin weniger "schwankungsanfällig" werden.


Trotzdem: Ganz klar, dass der Euro die zweite Runde gewinnt.


Bitcoin vs Euro, Runde 3: Wertspeicher


Gutes Geld ist - last but not least - auch ein guter Wertspeicher. Ein Wertspeicher ist ein Mechanismus, mit dem man Vermögen speichern und in die Zukunft übertragen kann. Wertspeicher sind natürlich nicht nur Währungen, sondern Vermögenswerte im Allgemeinen: Rohstoffe wie Gold, Silber und Diamanten, Staatsanleihen von verlässlichen Staaten, Aktien, Immobilien, etc.


Alle Formen von Vermögenswerten unterliegen größeren oder kleineren Wertschwankungen. Es gibt keinen Vermögenswert, dessen zukünftiger Wert zu 100% vorhersagbar ist. Es haben nämlich die zukünftige Nachfrage und das zukünftige Angebot eines Vermögenswert oder einer Währung Einfluss auf deren zukünftigen Wert und die sind kaum vorherzusagen.


Auch wenn es im ersten Moment aufgrund seiner großen Wertschwankungen kontra intuitiv erscheint, gewinnt Bitcoin diese Runde klar für sich: Allein seit dem Bitcoin Pizza Tag im Jahre 2010 bis zur Erstellung dieses Artikels hat er sich im Wert mehr als ver-2,375-millionenfacht (!!!). Er wurde sogar von der Bank of America Merill Lynch als bestes Investment der vergangenen Dekade gekürt. Währenddessen verlieren Fiat-Währungen wie der Euro jährlich planmäßig um die 2% an Wert.


Ich weiß nicht wie es ihnen geht, aber hätte ich im Jahre 2010 in die Zukunft schauen können, hätte ich mein damaliges Taschengeld über die nächsten 10 Jahre lieber in Bitcoin als in Euro geparkt.


Und der Sieger ist...


...mit einem knappen aber eindeutigen Ergebnis: Bitcoin.

Dieses Ergebnis gefällt Benjamin Franklin, der mit seinem Gesicht die 100-Dollar-Banknote ziert, bestimmt nicht...

Auch wenn Bitcoin anhand der drei Funktionen von Geld gegenüber dem Euro "das bessere Geld" ist, bedeutet das nicht, dass es aus meiner Sicht gut wäre, wenn Bitcoin das Zahlungsmittel der Zukunft wird. Ich persönlich glaube zumindest, dass es nicht dazu kommen wird. Um solch breite Anwendung zu realisieren, ist ein gigantischer Netzwerkeffekt nötig und meiner Meinung nach sind die meisten Menschen noch nicht offen genug für eine digitale Währung wie Bitcoin, die zudem (trauriger Weise) von den Meisten immer noch mit Drogenhandel und Kriminellen assoziiert wird.


Außerdem werden die Zentralbanken alles in Ihrer Macht stehende tun, sich das Privileg der Geldschöpfung nicht aus der Hand nehmen zu lassen. Ich persönlich glaube, dass wir aber schon bald digitale Versionen der bekannten Fiat-Währungen wie Euro und Dollar sehen werden. Die werden uns dann als Kryptowährungen verkauft werden, in Wahrheit aber nichts mit deren dezentraler, offener und neutraler Natur zu tun haben, sondern digitale Versionen der jetzigen Fiatwährungen sein. Sowohl in den USA, China, als auch in Europa wird schon mit Hochdruck an solchen digitalen Fiat-Währungen gearbeitet.


Bitcoin hat meiner Meinung nach hingegen Wert, weil er eine Art digitales Gold ist. Ein Gut, dass nicht beliebig erzeugt werden kann und das eher als Wertspeicher, anstatt als tägliches Zahlungsmittel verwendet wird.


Gehen Sie gerne für sich selbst die drei Funktionen von Geld noch einmal durch und bewerten Sie die beiden Währungen aus Ihrer Sicht! Wenn Sie zu abweichenden Ergebnissen kommen, würde ich mich freuen, davon in den Kommentaren zu hören!


Ich bedanke mich für Ihr Interesse!


Markus Koch

Wenn Sie mehr über die Grundlagen von Blockchains und Kryptowerten erfahren möchten, empfehle ich meine anderen Blogbeiträge.

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, in Kryptowerte zu investieren, aber noch Zweifel haben, würde ich mich freuen, Ihnen behilflich sein zu dürfen.

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